ein ganz normaler tag

Er stand am Fenster, schaute hinaus auf den
kahlen Baum. Es war Winter, Januar und viel zu
warm für die Jahreszeit. Trotzdem war ihm kalt.
Ihn fröstelte, als er hinausblickte auf den kahlen
Baum unter dem wolkenverhangenen Himmel,
aus dem es wohl bald wieder regnen würde. Das
Straßenpflaster unten, vier Stockwerke tiefer
zwischen den grauen Häuserfronten, trug noch
den feuchten Glanz des letzten Schauers. Und
er sah die zerborstenen, aufgeweichten Papp-
hülsen der Feuerwerkskörper, mit denen erst
Tage zuvor ein neues Jahr begonnen hatte. Ei-
gentlich ahnte er sie mehr, denn seine Augen
waren nicht mehr so gut.
Minutenlang schon starrte er durch das Fenster,
auf dem die Fliegen des letzten Sommers ihre
Spuren hinterlassen hatten. Kleine braune
Flecken, die sich nur schwer entfernen ließen.
Nicht, daß er sie jetzt wirklich sah, aber sie
waren da, und er würde sie entfernen müssen,
irgendwann in den nächsten Monaten, und er
würde dazu den Kratzer nehmen müssen.

download mac
download pc

home