die sache mit salomon

Marek war schon ein armes Schwein. Seit zwei
Jahren arbeitslos, inzwischen weit über 40, ein
neuer Job, wenn überhaupt, lag vermutlich in
weiter Ferne. Ernsthaft bemüht darum hatte er
sich freilich nie. Warum sollte er auch, denn
mit dem Geld, das ihm das Arbeitsamt zahlte,
kam er im Grunde ganz gut zurecht. Schlappe
2000 Mark im Monat, das hieß nicht eben am
Hungertuch nagen, und arbeiten zu müssen,
war ihm schon immer ein Greuel.
Nun gut, so ein wirklich armes Schwein war
Marek also nicht. Niemand wußte das besser
als er. Und es lag ihm wahrlich fern, mit
seinem Schicksal zu hadern. Denn Marek war
genügsam, brauchte nicht viel zum leben. Nur
wurde es manchmal halt doch ein bißchen
eng. Gelegentlich sogar bedrohlich eng. Vor
allem dann, wenn der Monat sich dem Ende
zu neigte und es dann schon vorkommen
konnte, daß der Geldautomat ihm boshaft die
Zunge zeigte: "Sorry mein Freund, aber Du
hast den Bogen mal wieder überspannt."

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